Lebenslauf Luise Stettler

Lebenslauf Luise Stettler

Luise Stettler geborene Martin, heimatberechtigt in Couvet Neuchâtel erblickte das Licht der Welt am 23. April 1911 in Reutlingen Deutschland als Drittältestes von 6 Kindern. Nachdem Sie bereits zwei jüngere kleine Brüder an Grippe verloren hatte, kam Sie schon in ihrem 9. Lebensjahr zum Verluste ihrer lieben Mutter. Die 4 verbleibenden Kinder mussten in der Folge in Heimen untergebracht werden & mit ihrer jüngeren Schwester Elsa, die sich nicht von Luise trennen lassen wollten, kamen sie von Deutschland in die Schweiz, nach Maur am Greifende. Zwei Jahre später heiratete der Vater in Winterthur & die 2 Kinder von Maur wurden wieder in die Familie aufgenommen, vor ihnen jedoch die wahre Mutterliebe gänzlich fehlte: Schon im 15. Altersjahr nach Schulaustritt & ein Jahr vor der Konfirmation wurde Luise in Altstädten-Zürich einem Milchhändler anvertraut, wo sie mit Milch austragen am frühen Morgen allzu schwere Arbeit für ein zartes Mädchen zu leisten hatte. Nach ihrer Konfirmation. welche in Altstädten erfolgte, zog sie ins Welschland nach Lausanne, so sie als Saaltochter ihre Existenz sehr früh im Alter von 16 Jahren selbst verdiente. Nach 4 Jahren Lausanne-Aufenthalt, zog es sie nach Genf, wo sie mittlerweile ihre Schwester Elsa niedergelassen hatte. Auch hier musste sie ihre Existenz alleine verdienen.
In der Calvinstadt fand Sie in der Person von Fritz Stettler, welcher als Techniker beim Neubau des Völkerbunds-Palastes tätig war, ihren nachmaligen Ehegatten.
Eine über mehrere Jahre fehlende Verlobungszeit, die 1939 berufshalber einen Domizilwechsel nach Zürich brachte, führte am 29. Juli des selben Jahres zur Verheiratung, welche in Thun gefeiert wurde. Schön Zeiten standen allerdings nicht bevor, denn bereits 1 Monat nach der Heirat brach der Weltkrieg aus und ihr Ehegatte musste für 9 Monate ohne Unterbruch an die Grenze & wiederum war Luise auf ein hartes Leben wie in ihrer Jungezeit angewiesen, da eine Verdienstausfallkasse noch fehlte.
Trotz dem Krieg und der schwarzen Zkuft, beschlossen die Ehepartner, ihre Ehe mit einem Kind zu festigen & am 21. Februar 1942 kam eine Tochter Namens Silvia zur Welt. Am 22. Mai 1945, nach Kriegs??? folgte ein zweites Kind, der Sohn Adrian.
Nun folgte für Luise endlich eine Periode schönen harmonischen Ehelebens, welche ihr die schwere & harte Jugendzeit allmählich vergessen liess. Sie durfte das Erwachsenwerden Ihrer zwei lieben Kinder & Ver???lichung derselben miterleben & genoss sich die Freude Grossmutter zu sein, allerdings nicht für lange Zeit.
Sie war eine fröhliche, äusserst pflichtbewusste & ordnungsliebende Mutter, Blumen pflegte Sie mit viel Liebe & das Kochen, insbesondere die Kreation von neuen Menüs zählze zu ihren grossen Freuden.
Seit vielen Jahren war Sie im Frauenchor Oberstrass aktive Sängerin, wo Sie sich von Alltagsstrapazen erholte & zu zerstreuen suchte & ihre Geselligkeit fand.
Sehr stark verbunden war Sie mit dem Rollsport Club, wo ihr Ehegatte als langjähriger Funktionär mitwirkt & die 2 Kinder sich als aktive Sportler beteiligten. Insbesondere die Sparte Rollhockey wo ihr Sohn Adrian mitwirkte war Sie sehr zugetan & in vielen Belangen hinterlässt sie hier eine grosse Lücke.
Luise Stettler war stets hilfsbereit & suchte bei Gott Beistand, sie war eine fleissige Kirchgängerin ??? ??? Kirche Un???.
Zur Familiengeschichte im allgemeinen

Zur Familiengeschichte im allgemeinen

Berner Regimentstafel
Die Berner Regimentstafel von Johann Grimm aus dem Jahr 1726 enthält die Wappen der beiden Schultheissen, der Kleinen Räte, sämtlicher regimentsfähigen Geschlechter, der Gesellschaften (Zünfte) sowie der Ämter und Dienste.

Bis Anfang des 21. Jh. blühendes Berner Patriziergeschlecht mit Stubenrecht in der Gesellschaft zu Ober-Gerwern. Es weist keine genealog. Verbindung zur früheren Fam. von Stettlen auf. Schon seit 1325 werden versch. Träger des Namens S. als Mitglieder des Berner Rats erwähnt, doch lässt sich erst Wilhelm, der 1541 in den Berner Gr. Rat gelangte, als Stammvater nachweisen. Obwohl die S. dank ihrer starken Verzweigung ihre Präsenz im Gr. Rat stetig ausbauten, blieben sie bis ins 17. Jh. im Handwerk verankert, zuerst als Gerber, später u.a. auch als Glaser. Allmählich etablierten sie sich mit Anton und dem Chronisten Michael in wichtigen Schreiberpositionen. Aus diesem Milieu entsprang der Kunstmaler Wilhelm. Vier Grossräte gelangten in den Kl. Rat, in dem Johann Rudolf (1696-1757) zum Venner und sein Sohn Rudolf zum Deutschseckelmeister aufstiegen. Der 1831 von der Politik zurückgetretene Karl Ludwig trat als Historiker hervor, während Albrecht Friedrich als liberalster Berner Patrizier galt. Ab ca. 1700 engagierten sich die S. auch im Solddienst, in dem Rudolf zum Brigadier avancierte. 1716 erhob Ks. Karl VI. die Fam. in den Reichsritterstand. Mit dem Rückzug aus der Politik und dem Wegfall der fremden Dienste schlugen im 19. und 20. Jh. viele Söhne akadem. Laufbahnen ein. Neben Juristen, Ingenieuren, Ärzten und – die Tradition aus dem Ancien Régime fortsetzend – mehreren Pfarrern brachten die S. u.a. mit Eduard, dessen Sohn Eugen und Eugens Enkel Michael eine Architektendynastie hervor, aus der auch die Künstlerin Martha stammte. Emanuel durchlief eine militär. Karriere bis zum Divisionär. Anfang des 21. Jh. lebten mehrere Mitglieder der Fam. in England und in den USA.

Aus Historisches Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20907.php


Johann Ludwig Aberli, Die Familie Stettler am Münzrain in Bern, 1757
Johann Ludwig Aberli, Die Familie Stettler am Münzrain in Bern, 1757

Die Familie Stettler ist eine Berner Patrizierfamilie, welche seit dem 16. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und heute der Gesellschaft zu Ober-Gerwern angehört.

Aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Stettler_(Patrizierfamilie)

Schloss Wimmis 1950 von Urgrossvater Ernst Stettler

Schloss Wimmis 1950 von Urgrossvater Ernst Stettler

Im Jahr 1947 schrieb mein Urgrossvater Ernst Stettler einen sehr persönlichen Brief an seinen Sohn Fritz in Zürich. Es geht um eine Erkrankung, um einen Lottomatch und um Geschäftliches. Es wird der Umbau des Schloss Wimmis im Jahr 1950 erwähnt, den das Architekturbureau J. Wipf sen. geleitet hat.

1947-11-26 Brief Urgrossvater an Grosspapa Fritz Stettler

1947-11-26 Brief Urgrossvater an Grosspapa Fritz Stettler

Der Brieftext

Thun, den 26. Nov 1947

Unsere Lieben!

Eure Postkarte haben wir erhalten und danken bestens dafür. Es freut uns zu wissen, dass mit Ausnahme des …krebs von Sylvia bei Euch alles zweg ist. Hoffentlich hat dieses Weh wieder gebessert. Auch wir können über unsere Befinden zufrieden sein. Es scheint als der Winter anrücken wollte. Gestern hatten wir einen regelrechten Schneesturm. Die Spörtler plangen auf Schnee, damit sie bald mit den Brettern ausziehen können. Letzten Samstag und Sonntag war Lottomatch der Helvetia. Es war an beiden Tagen viel Volk im Mulbeeri (…?…) und der finanzielle Erfolg war zufriedenstellend. Es wurde auch um 2 Hammen (1 à 46 Fr. 1 à 34 Fr.) gespielt bei einem Kartenpreis von Fr. 1.-. Leider haben wir diese drei Rütlistrasse nicht gefunden. Nach einiger Ausdauer hat es dann bei uns doch noch eingeschlagen. Resultat 1 Poulet für mich und eines für Margrit. Sind beide bereits gegessen.

Ernst war nicht am Morgarten (…?Restaurant oder Schützenhaus?…Adi meint, dass Ernst ein Schütze war…), war vom Geschäft nicht abkömmlich da sich Brönnimann Ernst beteiligte. Die Thuner sind im Sektionsresultat etwas zurückgefallen was ja auch kein Unglück ist.

Letzte Woche hat nun der grosse Rat des Kt. Bern für den Umbau von Schloss Wimmis Fr. 600’000 bewilligt. Wir sind gespannt wie das Bureau  von J. Wipf sen. weitergeführt wird. Ob da eventl. Anknüpfungsmöglichkeiten vorhanden wären spez. in Bezug auf die Umbauarbeiten von Schloss Wimmis.

Wie steht es nun mit der Arbeit in Winterthur. Es wird im Bureau nun angenehmer sein als auf dem Bauplatz. Da Mutter auch noch einiges schreiben will, möchte ich schliessen und senden von Uns Allen recht herzl. Grüsse und Küssen. Auch freundl. Grüsse von Ernst und Rosy (…?…)
Vater.

Liebe Zürcherlies!

Weil Vaterle diesmal in der Hauptsache geschrieben, mache ichs nun kurz. Hoffentlich ist Sylveli wieder zwäg. …?… wirkt die Moral wo wie auf ein Wiedersehen hoffen, in langen Schritten heran, u. wir freuen uns schon heute darauf. In der Annahme bald v. Euch zu hören,
grusse u. küsse ich euch auf herzlichste!
Mutter
Ebenso süsse Küssli an die lieben Kinderle!
Auch freundl. Grüsse von von allen anderen.
Habt ein schönes Wochenend.

Im Jahr 1950 wurde das Schloss total saniert und umgebaut.

SchlossWimmis1950

In Wikipedia über das Schloss Wimmis liest man dazu: „1950 wurde im Schloss eine Halle erneuert und die 15 sichtbaren Flächen von 4 Kapitellen wurden durch Erwin Friedrich Baumann gestaltet.“

Vom Architektur-Bureau J. Wipf habe ich eine schöne Neujahrskarte aus dem Jahr 1921 gefunden.

thun-be-1921-neujahrskarte-j-wipf

Nachruf zu J. Wipf:

Johann Jakob Wipf, Architekt in Thun, geboren am 4. April 1856 in Martahlen (Kt. Zch), war Schüler  des Gymnasiums Schaffhausen und studierte Architektur in Zürich und München. Ausser seinem Fachgebiet, das er mit Meisterschaft beherrschte, liebte er besonders historische Arbeite; nach Vollendung der Studienzeit treffen wir Wipf in Neuenburg, in Südfrankreich, Genf, Lille und St. Gallen, bis er sich 1892 dauernd in Thun niederlässt, wo er bald sein eigenes, heute von seinem Sonne geführtes Architekturbureau gründete, von dessen fruchtbarer Tätigkeit die Thuner Kantonalkasse, die Spar- und Leihkasse und manch anderes Gebäude zeugt, J.J. Wipf war ein allzeit temperamentvoller, unermüdlicher Arbeiter und gütiger Familienvater, der der ersten Krankheit, die ihn in seinem Leben befiel, am 19. Februar 1931, im 75. Altersjahre erlegen ist. Eijn origineller Mann von scharfgeschnittener Eigenart ist mit ihm gegangen.

http://retro.seals.ch/digbib/view?pid=sbz-002:1932:99:100::211

http://retro.seals.ch/digbib/view?pid=wbw-001:1913:5::275

Stettler, Emanuel * 1925

Stettler, Emanuel * 1925

Stettler, EmanuelStettler-Häberlin, Emanuel

Geboren 23.11.1925, ref., von Bern. Sohn des Werner, ETH-Ingenieurs und Direktors der Société de la Viscose Suisse. Heirat Ruth Elisabeth Häberlin, Tochter des Heinrich, Bankdirektors. 1946-52 Rechtsstud. in Bern, 1952 Fürsprecher. Ab 1955 Instruktionsoffizier der Artillerie, ab 1959 Generalstabsoffizier, 1974 Brigadier, 1974-75 Stabschef des Gebirgsarmeekorps 3. 1976-82 Direktor des Bundesamts für Luftschutztruppen. 1982 Divisionär, 1982-87 Direktor des Bundesamts für Adjutantur.

Literatur
Generalstab 9, 448

© Historisches Lexikon der Schweiz

Stettler, Michael * 1913, † 2003

Stettler, Michael * 1913, † 2003

Stettler-von Albertini, MichaelStettler, Michael

Geboren 1.1.1913 Bern, gestorben 18.6.2003 Steffisburg, ref., von Bern und Steffisburg. Sohn des Wilhelm, Architekten, und der Ella geb. von Graffenried. Heirat 1945 Barbara von Albertini. Architekturstud. an der ETH Zürich, 1940 Promotion. Assistent am Kunstmuseum Bern, ab 1942 Inventarisator der „Kunstdenkmäler des Kt. Aargau“ (Bd. 1, 1948, Mitautor von Bd. 2, 1953). 1948-61 Direktor und Erneuerer des Hist. Museums Bern. 1961-77 Gründungsdirektor der Abegg-Stiftung in Riggisberg. 1948-65 Präs. der Gottfried-Keller-Stiftung, 1965-70 Stiftungsrat der Pro Helvetia. S. publizierte zahlreiche Beiträge zu Kunst und Architektur. Daneben verfasste er Gedichte, literar. Porträts und autobiogr. Aufzeichnungen. 1953 Literaturpreis der Stadt Bern, 1964 jener des Kt. Bern, 1973 bzw. 1979 Ehrendoktorate der Univ. Freiburg und Bern, 1993 Ehrenbürger von Steffisburg.

Literatur
K+A 54, 2003, H. 4, 76 f.
BZGH 66, 2004, 221 f.

© Historisches Lexikon der Schweiz

Stettler, Martha * 1870, † 1945

Stettler, Martha * 1870, † 1945

Stettler, Martha

Geboren 25.9.1870 Bern, gestorben 16.12.1945 Châtillon (Vorort von Paris), ref., von Bern. Tochter des Stettler, Eugen. Ledig. 1885-91 Ausbildung an der Berner Kunstschule, 1892 in Genf bei Léon Gaud und Henri Hébert, ab 1893 in Paris an der Académie Julian, 1893-98 an der Privatakad. bei Luc-Olivier Merson, ab 1899 bei Lucien Simon. Mitgründerin der Académie de la Grande Chaumière in Paris, 1909-45 mit Alice Dannenberg deren Leiterin. Ab 1898 rege Ausstellungstätigkeit v.a. in Paris und der Schweiz. Medaille der Weltausstellung von Brüssel 1910 und der Internat. Kunstausstellung München 1913. Reisen nach Frankreich, Spanien, Schweden, in die Niederlande und nach Venedig sowie in den Sommermonaten Aufenthalt im Berner Oberland. 1920 als erste Frau an der Biennale von Venedig. S. malte neben Kinderszenen in Pariser Parkanlagen und in Interieurs auch Berglandschaften, Stillleben sowie vereinzelt Porträts. Ihre lichtdurchfluteten, spätimpressionist. Gemälde brachten S. zu Lebzeiten viel Anerkennung ein, während sie später in Vergessenheit geriet.

Literatur
BLSK, 1004 f.

© Historisches Lexikon der Schweiz

Copyright: Nachlass der Künstlerin Foto: Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Copyright: Nachlass der Künstlerin
Foto: Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Copyright: Nachlass der Künstlerin Foto: Dobiaschofsky Auktionen AG, Bern
Copyright: Nachlass der Künstlerin
Foto: Dobiaschofsky Auktionen AG, Bern
Copyright: Nachlass der Künstlerin Foto: SIK-ISEA, Zürich
Copyright: Nachlass der Künstlerin
Foto: SIK-ISEA, Zürich
Stettler, Eugen * 1840, † 1913

Stettler, Eugen * 1840, † 1913

Stettler, Eugen

Geboren 17.6.1840 Bern, gestorben 13.2.1913 Bern, ref., von Bern. Sohn des Stettler, Eduard und der Adelheid geb. von Büren. Heirat Clara von Fischer. Ausbildung zum Architekten an der Ecole des Beaux-Arts in Paris mit Auszeichnungen. 1863-66 Mitarbeiter des franz. Architekten Charles Garnier in Paris. 1867-76 Stadtbauinspektor in Bern, bis 1882 zudem Münsterbaumeister und ab 1887 Mitglied der Kirchenfeld-Baugesellschaft. Jurymitglied bei nationalen und internat. Wettbewerben, 1878 bei der Weltausstellung in Paris. S. realisierte mehrere Schulhäuser und andere öffentl. Bauten sowie zahlreiche Villen in Bern und Umgebung. Zu seinen Werken gehören das Kunstmuseum, das städt. Gymnasium und zahlreiche anspruchsvolle Wohnbauten im neu erschlossenen Kirchenfeldquartier. S. war zudem als Zeichner und Aquarellist bekannt.

Literatur
Architektenlex., 516 f.

© Historisches Lexikon der Schweiz